Was bedeuten die E-Nummern?
E-Nummern sind Bezeichnungen für Zusatzstoffe in unseren Esswaren. Diese dürfen, nach Gesetz zumindest, nicht gesundheitsschädlich sein. Alles nur Augenwischerei, weil nämlich über die Wechselwirkungen mit all den Hunderten von Chemikalien, die wir auch noch täglich zu uns nehmen, absolut nichts bekannt ist. Wen wundert’s, wenn immer mehr und mehr Allergien auftauchen? Wenn Sie sich unangenehme Folgen ersparen wollen, achten Sie genau darauf, was Sie, zusätzlich zum Dosenfutter, auch noch zu sich nehmen. „Alles ist Gift, nichts ist Gift, allein die Menge macht’s“, wie Paracelsus sagte. Bei den fett markierten E-Nummern ist allerdings Vorsicht geboten!
Leider gibt es verschiedene Produkte, die keine Zutatenliste erfordern: Honig, Zucker, Kakaoerzeugnissen, Kaffee-Extrakt, Aromen und alkoholischen Getränken mit mehr als 1,2 % Alkohol (z.B. Wein, Likör). Haben Sie beim Brot schon irgendwelche E-Nummern entdeckt? Lassen Sie sich’s gesagt sein: Brot ist eine Chemieschleuder, bis zu 100 (!) verschiedene Chemikalien wurden darin gefunden! Natürlich wurden diese deklariert, aber nur auf den Halbfabrikaten, der Käufer weiß nichts davon. Sonderbar, nicht wahr? Übrigens, glauben Sie tatsächlich, dass der Bäcker sein Brot aus frisch gemahlenem Mehl und frischen Zutaten macht? Bedauerlicherweise gibt es weitere nicht kennzeichnungspflichtige Zutaten, die vom Gesetzgeber zugelassen sind.
Farbstoffe
Farbstoffe und werden zum Färben und „Verschönern“ von Lebensmittel und deren Oberfläche verwendet. Nicht alle davon sind Synthetisch, es gibt sogar welche, die natürlichen Ursprungs sind. Der einzige Sinn und Zweck dieser Farbstoffe ist es, für ein "appetitanregendes" und "verkaufsförderndes" Aussehen zu sorgen. Die Einsatzgebiete sind mannigfaltig: Zuckerwaren aller Art (damit Süßigkeiten leuchten), Marzipan, Konserven-Obst, Limonaden (damit Wasser nach Frucht aussieht) und Kolagetränke, Puddings, Eis, Liköre, Margarine, Käse und Fischerzeugnisse.
Natürlich Farbstoffe werden aus roten Rüben, Karotten, Spinat etc hergestellt. Diese sind unschädlich. Synthetisch hergestellte Farbstoffe gelten von allen Zusatzstoffen als die übelsten. Azofarbstoffe (in Speisen und Getränken, Textilien, Hautpflegemitteln, Pharmapräparaten etc.) sind die am meisten umstrittenen Chemie-Lebensmittelfarben. Sie gelten als Allergieauslöser und stehen nach amerikanischen Untersuchungen in Verdacht, unter bestimmten Voraussetzungen Krebs auszulösen.
Konservierungsstoffe
Sie dienen dazu, alte Ware als frisch zu verkaufen. Besteht zum Beispiel ein Produkt aus verschiedenen Halbfabrikaten, so muss, wie beim Brot, im Endprodukt nicht mehr alles aufgeführt werden. Aber drinnen ist es trotzdem!! Es gibt natürlich auch harmlose Konservierungsstoffe, die unsere Vorfahren schon benutzt haben. Milchsäure zum Beispiel, oder Sorbinsäure (E 200 bis 203). Diese Säure kommt auch in der Natur vor. Konservierungsstoffe mit den Nummern E 210 bis E 233 können gerade bei Kindern Allergien auslösen, Kopfschmerzen und Durchfall verursachen.
Benzoesäure (E 210), die für Büchsensalate Verwendung findet, ist sehr ungesund. Für Katzen- und Hundefutter darf sie nicht verwendet werden, für Menschenfutter allerdings schon. Gepökelte Fleisch- und Wurstwaren enthalten Nitrate, um sie haltbar zu machen. Nitrate verwandeln sich im Körper zu Nitrit. Nitrit wiederum verschlechtert die Sauerstoffaufnahme im Blut. Eine krebsfördernde Wirkung wird diskutiert.
Antioxidantien
Oxidiert ein Produkt, verbinden sich die Atome mit Sauerstoff. Oxidiertes Eisen wird zu Rost. Antioxidantien behindern also die Reaktionen von Sauerstoff mit Lebensmittelinhaltsstoffen und damit den Verderb. Sie werden vor allem eingesetzt bei Suppen, Brühen, Soßen, (jeweils in getrockneter Form), Kartoffelerzeugnissen, Knabberwaren, Kaugummis, Walnusskerne (gegen das Ranzigwerden), Marzipan- und Nougatmasse, Eis, Margarine, Öle, Backwaren usw. usf.
Natürliche Antioxidantien sind Vitamin C (Ascorbinsäure) und Vitamin E für fett- und ölhaltige Produkte. Sind im Produkt Synthetische Antioxidantien im Spiel (E 310 – 321), können empfindliche Menschen mit Allergien und Kopfschmerzen reagieren.
Emulgatoren und Säuerungsmittel
Versuchen Sie einmal, Fett und Wasser zu mischen. Geht nicht – nur mit Emulgatoren. Säuerungsmittel verhindern die Vermehrung von Keimen. Sie sind mit wenigen Ausnahmen für fast alle Esswaren zugelassen (außer E 338 nur für koffeinhaltige Erfrischungsgetränke, E 339-341 nicht für Frischfisch). Emulgatoren verhindern ein Aufschwimmen von Wasser in der Mayonnaise und in Cremespeisen. Am häufigsten wird Lezithin als Emulgator verwendet – ein natürlicher Stoff, der im Eigelb vorkommt. Lezithin ist in diesen Dosen gesundheitlich unbedenklich. Wer viel von diesen Sachen isst muss bedenken, dass Lezithin in hohen Dosen einen schlechten Einfluss auf unser Gehirn hat. Viele Emulgatoren werden aus Fettsäuren „gebaut“. Lezithin hat die Nummer E 322, die Fettsäuren haben die Nummern E 470 und E 471.
Mit Emulgatoren lassen sich Luft und Wasser in ein Fertigprodukt einbinden. So zum Beispiel in Wurstwaren. Phosphate (E-Nummer 338 bis E 341) verhindern, dass Pulver klumpt und bringen einen säuerlichen Geschmack in koffeinhaltige Getränke, sie lassen Käse gut schmelzen. Phosphate behindern die Kalziumaufnahme im Körper!
Verdickungs- und Geliermittel
Konfitüren, Puddings, Gelées, Wurstwaren, Light-Produkte, Speise-Eis und viele Backwaren kommen ohne Geliermittel nicht aus. Außerdem kommen sie als Füllstoffe in kalorienreduzierte Lebensmittel (außen fix, innen nix). Auf der Etikette werden sie oft als „modifizierte Stärke“ aufgeführt. Normale Stärke aus Mais oder Kartoffeln sind zuwenig, also muss man sie „modifizieren“, damit sie noch zuverlässiger wirken als das Grundprodukt. Allgemein sind Stabilisatoren und Emulgatoren nicht gesundheitsschädigend. Bloß die Stoffe E 400 bis E 405 (aus Braunalgen, die mit Säuren aufbereitet werden) stehen im Verdacht, die Mineralstoff-Aufnahme im Körper zu behindern.
Unterschiedliche Zusatzstoffe
Geschmacksverstärker, damit sich die Zunge freut. Ähnlich wie die Prise Salz im Kuchen heben Geschmacksverstärker den Eigengeschmack der Zutaten. Chemisch haben Geschmacksverstärker allerdings nichts mit Salz zu tun. Am häufigsten wird Glutaminsäure (E 620) genommen, wenn ein Fertigprodukt intensiver schmecken soll. Sie kommt zum Beispiel in Wurst, in Brühen, in Saucen, in Tiefkühlmenüs oder Dosenravioli. Geschmacksverstärker tragen die E-Nummern 620 – 637. Sie können Allergien auslösen. Die Glutaminsäure (Glutamat) ist am "China-Restaurant-Syndrom" schuld – Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Schwächegefühl.
Aromastoffe
Sie geben den Lebensmitteln Geruch und Geschmack, weil offenbar die Natur zu wenig davon bereit stellt. Einsatzgebiete: Erfrischungsgetränke, Puddings, Creme- und Geleespeisen, Eis, Backwaren, Teigmassen und deren Füllungen, Milchprodukte, Süßigkeiten, Kaugummi, Fertiggerichte, Instant-Produkte, Tees, Liköre, Schokolade, Fleisch- und Wurstwaren. Um einen bestimmten Geschmack zu erzeugen, z.B. Erdbeeraroma, sind die künstlich hergestellten Stoffe für die Industrie billiger als Naturprodukte. Wenn Sie Wert auf naturbelassene, unverfälschte Lebensmittel legen, verzichten Sie möglichst auf aromatisierte Lebensmittel, insbesondere wenn es sich um künstliche Aromastoffe handelt. Leider besteht für die einzelnen Aromastoffe keine Kennzeichnungspflicht, sie werden in Gruppen zugeordnet und dann auf der Verpackung folgendermaßen vermerkt:
natürliche Aromastoffe | werden aus natürlichen Ausgangsstoffen gewonnen, z.B. Vanilleextrakt, Orangenessenz, konzentriertet Erdbeersaft |
naturidentische Aromastoffe | sie sind den natürlichen Ausgangsstoffen chemisch gleich, werden aber künstlich hergestellt, z.B. Menthol, Eukalyptol, Zitral |
künstliche Aromastoffe | werden künstlich hergestellt. Z.B. Äthylvanillin, Resorcindimethyläther, Chininsulfat |
Aromastoffe brauchen nicht zugelassen werden – sie haben deshalb keine E-Nummern. Alle Arten von Aromastoffen gelten als unbedenklich. Trotzdem ist es besser, für Kinder möglichst nur Produkte mit natürlichem Aroma zu kaufen.
Sonstige Bezeichnungen
Es gibt noch eine Reihe von Zusatzstoffe, für die keine E-Nummern angegeben werden müssen. Was verbirgt sich dahinter? Leider hat der Gesetzgeber hier nicht für Klarheit gesorgt, diese undefinierbaren Überbegriffe erschweren das Etikettenlesen. Hinter dem geschraubten Wort Backtriebmittel steckt nichts anderes als Backpulver, wie man es auch selber in den Rührteig mischt. Backpulver besteht aus Phosphat und Natriumkarbonat. Weil es in so geringen Mengen verwendet wird, ist das Backtriebmittel trotz Phosphate harmlos. Wer es weder bei Selbstgebackenem noch bei Fertigkuchen mitessen will, kann auf Weinstein-Backpulver umsteigen. Wer eine Form mit Fett auspinselt, damit der Kuchen nach dem Backen herausgeht, hat ein Trennmittel angewandt. Auch damit Bonbons nicht miteinander verkleben oder damit Mehl rieselfähig bleibt, braucht man Trennmittel. Die Industrie nimmt dafür Bienenwachs oder aus billigeren Rohstoffen hergestellte Wachse. Alle Trennmittel gelten als harmlos.
Bezeichnung | Erklärung | verwendete Stoffe |
Backmittel | verschiedene Zutaten zur Erleichterung der Herstellung von Brot und Backwaren | Enzyme und Quellstärken |
Backtriebmittel | treiben und lockern den Teig | z. B. Backpulver und Pottasche |
Geschmacks- verstärker | verstärken den Eigengeschmack von Lebensmitteln | z.B. Glutamat, Aminosäuren oder Hydroxycintronellal |
Konservierungs- mittel | Natamycin | Antibiotikum, Gefahr der Resistenzentwicklung. |
Mehlbehandlungs- mittel | machen das Mehl heller und verbessern die Backeigenschaften | Ascorbinsäure und Aminosäuren |
Säureregulatoren | damit stellt der Hersteller den beabsichtigten Säurewert des Lebensmittels ein | Weinsäure und Essigsäure |
Schaumverhüter | verhindern das Schäumen bei der Herstellung (z.B. Kartoffelchips, Konfitüren) | Öle oder Fette |
Schmelzsalze | verhindern das Absondern von Molke und Fett aus dem Käse | Phosphate und Salze der Weinsäure |
Stabilisatoren | erhalten die Festigkeit, Lagerfähigkeit und Unveränderlichkeit von Lebensmitteln | Gelier- und Verdickungsmittel |
Trennmittel | erhalten / verbessern die Rieselfähigkeit von pulverförmigen Lebensmitteln; ver-hindern unerwünschtes Zusammenkleben | Mineralsalze oder Wachse |
Überzugsmittel | verlängern die Haltbarkeit, schützen vor Austrocknen | Paraffin und Wachse |
Zuckerstoffe | verschiedene Zuckerverbindungen, kein Süßstoff, dürfen in Wurstwaren bis zu 1 % enthalten sein | Saccharose und Traubenzucker |
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