Samstag, 16. April 2011

5. Fehlerquelle Ernährung


Eines will ich ganz bestimmt nicht: Ihnen die Freude am Essen, und somit am Leben nehmen. Aber auf einige Schwachpunkte unserer Ernährung möchte ich schon hinweisen und vor allem möchte ich Sie davon überzeugen, bewusster zu essen.

Es gibt drei oder sogar vier verschiedene Treibstoffe für Automotoren. Wir wissen also ganz genau, welcher Motor mit welchem Treibstoff einwandfrei funktioniert. Es ist uns völlig klar, dass kein Motor mit Schmutz- oder Salzwasser, Schlamm und dergleichen läuft. Der Treibstoff muss Energie enthalten. Warum bloß denken wir, dass unser „Motor“, unser Körper, der unvergleichlich sensibler und vielfältiger ist, mit energieloser, toter Materie am Leben erhalten werden kann. Es ist eine Tatsache, dass kein Lebensmittel, das diesen Namen noch verdient, unbeschadet ein, zwei oder gar mehrere Jahre gelagert werden kann. All die Verfalldaten (so genannte Expiration Date) auf Büchsen und Vakuumverpackungen geben ja offen zu erkennen: In dieser Packung gibt es kein Lebenszeichen mehr. Erst wenn sich der Deckel aufwölbt, lebt das Zeug wieder, aber dann nicht mehr in unserem Sinne.

Ernährung war für mich schon seit jeher ein wichtiges Thema. Nicht bloß, weil ich gerne gut esse, sondern auch deshalb, weil ich leidenschaftlich gerne koche. Unter Kochen verstehe ich aber nicht Büchsenöffner oder Schere zum Aufschneiden von Vakuum-Verpackungen, sondern Rüstmesser und Kräutermühle. Sie sehen, ganz ohne Technik geht’s auch da nicht. Seit meiner Ausbildung zum medizinischen Masseur und Heilpraktiker und meiner Weiterbildung in verschiedenen Therapieformen, ganz speziell zur Akupunkt-Massage nach Penzel, habe ich mich tiefer und tiefer in die Philosophie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eingearbeitet. Ich habe dadurch ein Grundgesetz des Universums erkannt:  

Energie muss fließen!



 Übersäuerung - eine Zivilisationskrankheit 

Die Medaille der modernen Lebensweise in der westlichen Kultur hat auch eine Kehrseite. Erschöpfungszustände, Schlafstörungen, Verspannungen (seelische wie körperliche), überhandnehmende Allergien sind die Begleiterscheinungen. Alles nur dem  "Stress" zuzuschreiben wäre allerdings zu einfach. Sie kennen vermutlich den Muskelkater, eine Folge der Übersäuerung des Muskels, wenn Sie’s wieder mal übertrieben haben. Was glauben Sie was geschieht, wenn der ganze Organismus übersäuert ist. Vielleicht ist das Schlagwort vom Burnout-Syndrom nichts anderes als ein allumfassender „Muskelkater“?

Mittlerweile gibt es sogar Wissenschaftler die einräumen, dass vor allem eine Sache dafür verantwortlich ist: Die zunehmende Übersäuerung unseres Organismus. Mehr und mehr erkennen auch Ärzte die zentrale Bedeutung des Säure-Basen-Haushalts für den menschlichen Stoffwechsel und damit für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit.


Das natürliche Säure-Basen-Gleichgewicht unseres Körpers

Der Organismus eines gesunden Menschen besteht zu 20% aus Säuren und zu 80% aus Basen. Dieses Säure-Basen-Verhältnis muss der Organismus aufrechterhalten, damit Körper und Geist funktionstüchtig bleiben. Das Verhältnis von Basen und Säuren verschiebt sich je nachdem, ob bevorzugt säure- oder basenbildende Nahrungsmittel verzehrt werden. Ein Zuviel an Säuren behindert lebenswichtige Stoffwechselvorgänge, was sich auf den gesamten Organismus negativ auswirkt. Gesundheitsstörungen und beeinträchtigte Leistungsfähigkeit sind die Folge.

Ein Neugeborenes hat einen so genannten pH-Wert von 7,38,  sofern es denn von einer gesunden Mutter stammt. Mit dem pH-Wert wird die Anzahl freier Wasserstoff-Atome in einer Substanz angegeben. Wasser hat einen pH-Wert von 7, was als neutral gilt. Je tiefer der pH-Wert unter 7 fällt, je saurer ist das Milieu oder je höher (von 7) umso basischer, resp. alkalischer ist die Lösung. Aus diesen Werten sehen Sie, dass unser Körper leicht basisch ist oder besser gesagt, sein sollte. Interessanterweise hat auch das Meerwasser einen pH-Wert von 7,38. Es dürfte bloß schwierig werden, noch einen sauberen Winkel davon zu findet. Kommt diese Übereinstimmung deshalb, weil wir angeblich aus dem Meer stammen? Nun ist es so, dass diese Werte im logarithmischen System angegeben werden. Das heißt: Der Wert 6,0 ist nicht eine Stufe schlechter als 7, sondern 10 mal schlechter. Was ist nun mit dem pH-Wert 5, den viele Rheumatiker haben?

Für den Organismus ist der korrekte Säurewert existentiell wichtig, weil Enzyme ihre Arbeit nur im dafür bestimmten Milieu verrichten können. Wenn sie dies über längere Zeit nicht tun können, entstehen organische Störungen, die wiederum zu verschiedenen Krankheiten führen. Am wichtigsten ist der pH-Wert des Blutes. Er muss zwischen 7,37 und 7,43; durchschnittlich also bei 7,4 liegen. Werte unter 7,37 bezeichnet man als Azidose, Werte über 7,43 als Alkalose. Beide Zustände sind lebensbedrohend und werden vom Organismus sofort ausgeglichen. Der Organismus puffert also zuallererst das Blut ab. Wenn das Blut sauer wird, ist das Leben vorbei. 

pH-Wert von verschiedenen Körperflüssigkeiten
pH-Wert
Bauchspeichel
8,5 – 9,0
Galle
8,0 – 8,5
Darmsaft
7,5 – 8,0
Blut
7,37 – 7,43
Speichel
6,0 – 6,5
Harn
6,2 – 6,8
Magensaft
1,0 – 2,0

Wie puffert nun der Organismus diese Säuren ab? Zur Neutralisation braucht er basische Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Kalium und Natrium. Diese Mineralien nimmt er aus dem Gewebe, der Zellflüssigkeit oder aus den Knochen. Deshalb führt eine dauernde, massive Übersäuerung zur Demineralisation des Organismus. Eine „Plünderung“ der Mineralsalz-Reserven setzt ein. Allein zwei Maßnahmen können diesen Raubbau stoppen:

1:  weniger säurebildende Nahrung zu sich nehmen und
2.: dem Körper wieder basische Mineralsalze zuführen.

Es gibt eine ganze Reihe von Krankheiten, die auf eine Azidose zurück zu führen sind:

Allgemeinbefinden:
Müdigkeit, Gliederschwere, Mattigkeit nach dem Essen, erhöhte Infektanfälligkeit.

Seelische Probleme:
Innere Unruhe, Reizbarkeit, geringe Belastbarkeit, Schreckhaftigkeit, Depressionen, Antriebslosigkeit.

Kopf:
Karies, empfindliche Zähne, Zahnfleischschwund, Probleme mit den Schleimhäuten, Kopfschmerzen.

Magen:
Magendruck, Blähungen, Magengeschwüre, Magenkrämpfe, Magenbrennen, saures Aufstoßen.

Darm:
Brennen beim Stuhlgang, Darmkrämpfe, entzündliche Darmschleimhäute, Darmgeschwüre.

Blase und Nieren:
Blasensteine, Nierensteine, Brennen beim Wasserlassen.

Atemwege:
Chronische Entzündungen, leicht entzündliche Schleimhäute in Nase, Hals und Nebenhöhlen, Erkältungsneigung.

Haut:
Ekzem- und Allergieneigung, Pilze, Juckreiz, saurer Schweiß, Pickel, brennende Schleimhäute (Augen, Nase, Mund, After, Scheide), Lymphstau an Augenpartie, Händen und Beinen.

Muskeln:
Herzstechen, Muskelkater, Bein- und Wadenkrämpfe.

Knochen und Gelenke:
Osteoporose (Demineralisierung der Knochen), Kreuzschmerzen, Arthritis, Arthrose, Polyarthritis, Diskushernie, Rheuma, Gicht.

Nägel und Zähne:
Haarausfall, frühzeitige Ergrauung der Haare, brüchige Fingernägel, schlechte Zähne.

Kreislauf:
Schwindel, Kälteempfindlichkeit, zu hoher oder zu niedriger Blutdruck.

Nervensystem:
Schmerzempfindlichkeit, multiple Sklerose MS, Schlaflosigkeit (zwischen 1 und 3 Uhr nachts), Neuralgien.


All die übrigen Krankheiten, die hier nicht aufgeführt sind, sind vielleicht nicht direkt durch eine Azidose verursacht, aber zumindest dadurch begünstigt.  


Machen Sie es sich also zur Gewohnheit,              Lebensmittel (Mittel zum Leben) 
 
zu essen und verzichten Sie auf                             Esswaren (Ware zum essen).


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